Nachgefragt!

07.04.2017

In NRW wird am 14. Mai gewählt. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir haben mit unserem Geschäftsführer Uwe Hildebrandt und unserem Vorsitzenden Michael Scheffler über die aktuellen politischen Herausforderungen gesprochen...
Stichwort Kitas: In vielen deutschen Großstädten leben 30 Prozent der Kinder unter der Armutsgrenze. Mit Blick auf frühkindliche Bildung und Chancengerechtigkeit spielen Kitas eine wichtige Rolle. Mit welchen Problemen sieht sich die AWO konfrontiert und welche Schritte erwartet sie von der Politik?

Michael Scheffler: Wir dürfen diese Kinder und ihre Familien nicht sich selber überlassen. Es ist unsere Pflicht, Chancengerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Und der erste Schritt zur gesellschaftlichen Teilhabe ist und bleibt die Kita. Wir hatten noch nie so viele Kinder in der täglichen Betreuung wie jetzt, blicken aber mit Sorge auf die Finanzierungslücke, die mittlerweile einige Einrichtungen in ihrer Existenz bedroht. Ein neues Gesetz muss her, um den Bereich mit einer grundlegenden neuen Finanzierungsstruktur zu sichern.

Uwe Hildebrandt: Wir brauchen keine Pauschalen, die der Kostenentwicklung hinterherhinken. Und ich meine damit in erster Linie die Personalkostenentwicklung. Wir setzen uns für eine komplett neue Finanzierungssystematik ein, die wie in der Altenpflege nach dem so genannten Tatsächlichkeitsprinzip funktioniert. Das heißt, dass die Gehälter refinanziert werden. Nur so ist es uns als tarifgebundenem Träger auch in Zukunft möglich, unseren Erzieherinnen und Erziehern gerechte Löhne zu zahlen.
Wir können, wollen und werden die wachsenden Finanzierungslücken nicht auffangen, indem wir Abstriche in den pädagogischen Angeboten machen. Und eine Deckung des Defizits aus Eigenmitteln ist für uns als Mitgliederverband nicht möglich.

Michael Scheffler: Um das Problem deutlich zu machen, hat die AWO NRW bei der Hochschule Niederrhein ein Gutachten zum Thema Kitas in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist eindeutig: Mit der gegenwärtigen Finanzierung ist die qualitativ hochwertige Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder in den Kitas nicht mehr möglich.

 

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