KITAS funken SOS

13.03.2006

Alle AWO-KITAS in den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster werden sich gemeinsam gegen die geplanten Kürzungen der Landesregierung massiv zur Wehr setzen. Denn der von der NRW Landesregierung vorgelegte Haushalt für das Jahr 2006 sieht auch Kürzungen für die Tageseinrichtungen für Kinder vor: Rund 114 Millionen € sollen eingespart werden.

„Diese Politik steht im krassen Widerspruch zu den Äußerungen von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der das Jahr 2006 zum ’Jahr des Kindes’ ausgerufen hat.“, stellt AWO Bezirksgeschäftsführer Wolfgang Altenbernd fest. „Wer in seiner landes- und bundespolitischen Verantwortung die Bildungs- und Familienpolitik zu seinem Schwerpunkt erklärt“, so Altenbernd weiter, „der muss diesen vollmundigen Ankündigungen auch Taten - in Form von gesicherter finanzieller Ausstattung der Förderangebote - folgen lassen.“

Die AWO im Westlichen Westfalen (Regierungsbezirke Arnsberg und Münster) ist Träger von 284 Tageseinrichtungen für Kinder. In 751 Gruppen werden zurzeit fast 18.000 Kinder betreut. Und sie werden nicht nur betreut. Frühkindliche Bildung, Sprach- und Entwicklungsförderung sind für die AWO Einrichtungen eine Selbstverständlichkeit. Allein die Kürzung der sogenannten Sachkostenpauschale würde die AWO KITAS mit über 2 Millionen € Mindereinnahmen belasten.

„Bei jährlich steigenden Betriebskosten und angesichts der zwischenzeitlich aufgebrauchten Rücklagen sind wir als Träger nicht in mehr der Lage, diese Summe zu kompensieren.“, stellt Wolfgang Altenbernd fest. Sogar die Schließung von ganzen Einrichtungen schließt er nicht aus.

Auch den geplanten Ausstieg des Landes aus der mit den Kommunen vereinbarten Ausgleichsregelung für nicht realisierte Elternbeiträge und die geplante Festlegung der Elternbeiträge in Eigenverantwortung der Kommunen kritisiert die AWO heftig.

„Hierdurch“, stellt Altenbernd fest, „macht die Landesregierung die Förderchancen von Kindern abhängig von der Finanzkraft der Kommunen. Wie es um die bestellt ist weiß jeder. Höhere Elternbeiträge wären wahrscheinlich.“
„Alle Einrichtungen der AWO arbeiten extrem kostenbewusst! Aber wir wissen auch: Wer Kinder gut betreuen, fördern und bilden will, der muss auch die hierzu notwendigen finanziellen Mittel zu Verfügung stellen“, lautet die Forderung des AWO Geschäftsführers.

Deshalb will die Arbeiterwohlfahrt im Schulterschluss mit den Eltern und den Erzieherinnen und Erziehern gegen die Kürzungspläne des Landes protestieren.

Sie beteiligt sich aktiv an der Kampagne „NRW bleib sozial!“ aller Wohlfahrtsverbände in NRW, ruft zur Unterschrift für die „Volksinitiative NRW 2006“ auf und hat unter dem Motto „KITAS funken SOS“ eine eigene Postkartenaktionen und einen Kreativwettbewerb in ihren Einrichtungen gestartet.

Ob sich Ministerpräsident Rüttgers, Minister Laschet und die Abgeordneten der Regierungskoalition von diesem Protestpaket beeindrucken lassen? „Zur Not“, so Altenbernd abschließend, „kommen wir auch mit allen Eltern, Erzieherinnen und Erziehern vor den Landtag nach Düsseldorf. Um unserem Unmut Ausdruck zu verleihen.“

Downloads:
Postkarte "KITAs funken SOS"
Wettbewerbsausschreibung "KITAs funken SOS" - Poster
Wettbewerbsausschreibung "KITAs funken SOS" - Text

Weitere Informationen:
Jörg Richard
richard@awo-ww.de
Tel.: 0231 5483-189

 

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