Gesichter der Flucht: AWO porträtiert Migranten aus drei Generationen

09.05.2016

Projektwoche „Das ist mein Land" in Kooperation mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen

Die Frage „Schaffen wir das?" reicht bereits, jeder ist im Thema. Und auch schnell wieder raus, viele möchten nicht mehr über die Flüchtlingssituation sprechen und nichts von ihr hören:    Weil die Diskussion um Kontingente und falsche politische Entscheidungen die wirklich spannenden Geschichten überdeckt oder weil oft die Meinung vorherrscht, dass zu Migration und Integration doch schon alles gesagt ist. Dabei gibt es viel zu erzählen: Insbesondere von den Migranten selbst.

Die Studierenden des „Instituts für Journalismus und Public Relations der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen" wollen diese Menschen, die mit der Hoffnung auf ein neues Leben nach Deutschland kommen, zu Wort kommen lassen. In einer fünftägigen Projektwoche (9. bis 13. Mai 2016), die gemeinsam mit dem AWO-Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. durchgeführt wird, schreiben über 100 Studierende etwa 60 Porträts über Migranten aus verschiedenen Generationen.

Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs oder Arbeitsmigranten der 1960er Jahre fühlen sich bereits zu Hause, Vertriebene der vergangenen Monate möchten sich integrieren. Passend dazu trägt die Projektwoche den Titel „Das ist mein Land".

Hannelore Kraft übernimmt Schirmherrschaft

Schirmherrin des Projektes ist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Für sie ist es wichtig, dass hinter den abstrakten Begriffen wie „Menschen mit Migrationshintergrund" die wahren Persönlichkeiten zum Vorschein kommen. „Mit Ihren Porträts bringen Sie uns diese Menschen näher. Sie geben ihnen einen Namen, ein Gesicht, eine Stimme", sagt Kraft in einer Video-Botschaft zu den Studierenden.

Die etwa 70 Protagonisten kommen aus den Kindertagesstätten, Seniorenheimen, Ortsvereinen oder anderen Einrichtungen der AWO, die sich intensiv um Integration kümmert und gerade in der aktuellen Situation zahlreiche Hilfsangebote auf die Beine gestellt hat.

„Im vergangenen Jahr haben wir in Deutschland eine hervorragende Willkommenskultur erlebt. Jetzt müssen wir Willkommensstrukturen aufbauen. Flucht endet nicht mit einem Dach über dem Kopf und einer warmen Mahlzeit. Flucht endet mit Integration: In der KiTa, in der Schule, am Ausbildungs- und Arbeitsplatz und im Gespräch mit neuen Freunden. Wir brauchen einen Dialog der Kulturen, keinen Kampf der Kulturen. Mit dem Projekt werden wir zeigen: In unserem Land ist Integration schon immer gelungen", so Michael Scheffler, MdL und Vorsitzender der AWO Westliches Westfalen.

Von Montag, 9. bis Donnerstag, 12. Mai, haben die Studierenden Zeit, ihre Porträts zu erstellen. Dazu gehört auch, Porträtfotos sowie ein kurzes Vorstellungsvideo von den Protagonisten zu machen. Am Freitag, 13. Mai, präsentieren alle 15 Gruppen ihre Ergebnisse einer Fach-Jury, die eine Siegergruppe mit den besten Porträts kürt.

Anschließend werden alle Porträts der AWO übergeben, die die Texte und Fotos im Rahmen des AWO-Themenjahres „Für Menschen auf der Flucht. Miteinander in Würde leben" als Buchform publizieren wird.

Weitere Informationen
Katrin Mormann
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kronenstraße 63 - 69
44139 Dortmund
Tel. 0231 54 83 234
Mobil 01520 / 7593106
katrin.mormann@awo-ww.de

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